Mobbing kann jeden treffen. Laut einer PISA Studie aus dem Jahre 2017 wird jedes sechste Kind in Deutschland Opfer von Mobbing. Wir als FIGHTORY sagen “STOPPT MOBBING!” und rufen Kinder und Eltern zu Fairness, Respekt und Zivilcourage auf.
Um mit Mobbing richtig umgehen zu können, müssen vor allem Eltern genau hinsehen. Nicht jede Gemeinheit und jeder Konflikt unter Kindern ist Mobbing. Bei Konflikten wird um etwas Konkretes gestritten, bei Mobbing geht es um Macht. Bei Konflikten unter Gleichaltrigen sollten Eltern nicht eigreifen. Kinder können und sollen Konflikte alleine regeln. So lernen sie, sich zu behaupten und ein gutes Selbstvertrauen aufzubauen. Das macht stark und kann am Ende vor Mobbing schützen.
Wann spricht man von Mobbing?
Das Wort “Mobbing” kommt von dem englischen Wort „to mob“ und bedeutet so viel wie pöbeln, schikanieren, bedrängen, angreifen. Von Mobbing spricht man, wenn eine Person (meist einzeln) regelmäßig und dauerhaft – über mehrere Wochen oder Monate – von einzelnen oder mehreren Mobbern angegriffen wird. Das können körperliche, verbale oder psychische Angriffe sein. Die Methoden, wie Mobber ihre Opfer angreifen und demütigen sind vielfältig. So werden Mobbingopfer zum Beispiel …
- gehänselt, verspottet oder lächerlich gemacht
- beleidigt und beschimpft
- ignoriert oder ausgegrenzt
- bedroht, erpresst oder eingeschüchtert
- körperlich angegriffen und verletzt
- ein- oder ausgesperrt
- ihnen werden Sachen weggenommen oder kaputt gemacht
- über sie werden Lügen erzählt oder Gerüchte verbreitet
Ganz egal welcher Mobbing-Methoden sich der Täter bedient – das Mobbingopfer leidet und kann sich meistens nicht wehren. Das motiviert den Täter zu weiteren Gemeinheiten und die Situation verschlimmert sich von Tag zu Tag. Ohne fremde Hilfe von Eltern, Lehrern oder Freunden kann das Mobbing nicht beendet werden.
Mobbing ist ein System
Mobbing ist ein System mit vielen Beteiligten. Das mobbende Kind (Täter) macht sich mit seinen Taten vor den anderen Kindern wichtig. Das Mobbing funktioniert nur dann, wenn andere Kinder (Assistenten & Verstärker) die Aktionen des Mobbers gut finden, über seine Taten lachen, ihn anfeuern und ihm so eine Bühne bieten. Wenn die anderen Kinder das Verhalten des Mobbers allerdings ablehnen, hört der Mobber schnell mit seinen Gemeinheiten auf und lässt das Opfer in Ruhe.
Neben Assisten & Verstärkern gibt es in jeder Gruppe Kinder die zwar nicht mitlachen wenn ein anderer gemobbt wird, dem Opfer aber auch nicht aktiv helfen. Diese sogenannten Wegschauer unterstützen mit ihrem passiven Verhalten ebenfalls das Mobbing. Aber warum stellen sich nicht mehr Kinder offen gegen den Mobbenden? Die Antwort ist einfach: Weil sie Angst haben, das nächste Opfer zu sein. Nur wenige Kinder verfügen über ausreichend Mut und Zivilcourage, dem Opfer aktiv zu helfen und es bei seinem Kampf gegen den Täter zu unterstützen.
Anzeichen, dass ein Kind gemobbt wird
Kinder, die unter Mobbing leiden, trauen sich oftmals nicht, offen darüber zu sprechen. Sie haben Angst, zu “petzen” und damit ihre Situation zu verschlimmern. Deshalb ist es besonders wichtig, dass Eltern auf folgende Anzeichen achten. Sie könnten darauf hindeuten, dass ein Kind zum Mobbingopfer geworden ist:
- das Kind will plötzlich nicht mehr in den Kindergarten oder in die Schule, obwohl es vorher gerne hingegangen ist und keine anderen Gründe in Betracht kommen (z.B. Lehrerwechsel)
- das Kind klagt oft Bauch- oder Kopfschmerzen (seelische Krankheiten)
- das Kind leidet zunehmend unter Appetitlosigkeit
- das Kind hat häufig Schlafstörungen
- die schulischen Leistungen fallen plötzlich stark ab
- das Kind wird immer ängstlicher und schüchterner
- das Kind wirkt oft niedergeschlagen und depressiv
- das Kind zieht sich immer mehr zurück und hat kaum noch Kontakt zu Gleichaltrigen
- das Kind hat oft fehlende/kaputte Sachen oder sogar körperliche Verletzungen
Das alles könnten Anzeichen für Mobbing sein. Es ist wichtig, dass Eltern nicht wegschauen, ihr Kind genau beobachten und immer wieder das Gespräch suchen. Sollten sich die Befürchtungen bestätigen oder das Kind nicht reden wollen, sollten Erzieher oder Lehrer einbezogen werden.
Wie können wir Mobbing vorbeugen?
Klare Werte helfen dabei, Kinder vor Mobbing zu schützen – in der Familie, in der Kindergartengruppe, in der Schulklasse … Auch im FightKIDS & FighTEENS Unterricht haben wir Regeln und Werte, die wir regelmäßig bei den Mattengesprächen thematisieren. Ein fairer und respektvoller Umgang ist uns ebenso wichtig wie die Stärkung der Kinder. Denn starke, selbstbewusste Kinder werden keine Mobbingopfer und verfügen oft über die Zivilcourage, sich für andere einzusetzen und für ihre Werte einzustehen.
Unsere FightKIDS Regeln für ein faires und respektvolles Miteinander:
- Wir finden jeden gut so, wie er ist.
- Wir gehen freundlich und höflich miteinander um.
- Wir reden miteinander, nicht übereinander.
- Wir handeln gemeinsam – keiner ist einsam!
- Wir klären Probleme und Streit gemeinsam mit Worten.
- Wir lachen niemanden aus, wenn er etwas nicht kann.
- Wir helfen uns gegenseitig.
Hilfe bei Mobbing
Kindertelefon:
0800 111 0333
Elterntelefon:
0800 111 0550
Telefonseelsorge (Angebot der evangelischen Kirche):
0800 111 0 111
Telefonseelsorge (Angebot der katholischen Kirche)
:
0800 111 0 222